Glücks­bringer Schorn­stein­feger Philipp Rit­ters

Schornsteinfeger*innen zu begegnen, bringt Glück. Also habe ich mich beson­ders gefreut, einen Bericht über Philipp Rit­ters, Schorn­stein­fe­ger­meister in Köln, zu machen und mit ihm aufs Dach in Sülz zu steigen. Und natür­lich haben wir, die Foto­grafin Monika Non­nen­ma­cher und ich, ihn gefragt, warum Schornsteinfeger*innen für Glück stehen.

Für Philipp Rit­ters ist es natür­lich keine Her­aus­for­de­rung, über schräge Dächer zu gehen und dabei auch einmal ein Geländer zu über­queren. Tritt­si­cher­heit und keine Angst vor Höhen sind Grund­vor­aus­set­zungen für diesen Beruf. „Früher haben Schorn­stein­feger alle Schorn­steine kon­trol­liert“, erzählt uns Philipp Rit­ters. „An allen war etwas ange­schlossen, sei es ein Ofen, ein Kamin, ein Herd oder eine Gas- oder Ölhei­zung.“ Arbeits­schutz war vor hun­dert Jahren nicht unbe­dingt ange­zeigt. „Schorn­stein­feger haben Öff­nungen im Dach durch­ge­fegt. Die Erbauer der Häuser haben von vorn­herein Schorn­steine auf beiden Seiten und oft in der Mitte des Daches vor­ge­sehen, sodass alle Woh­nungen Anschlüsse an diese hatten. Die Schorn­stein­feger, und das waren damals nur Männer, betraten ohne Siche­rung die Dächer und haben ihre Kugel in alle Schorn­steine gesenkt, um den Ruß zu ent­fernen. Das war für sie gefähr­lich, aber auch für die Fußgänger*innen auf dem Trot­toir.“

Seit dieser Zeit hat sich für Schornsteinfeger*innen sehr viel ver­än­dert, aber immer noch gibt es soge­nannte hoheit­liche Auf­gaben wie die Über­prü­fung und Frei­gabe einer neuen Hei­zung, die nur die für einen bestimmten Bezirk zustän­digen Schornsteinfeger*innen über­nehmen dürfen. Die Welt der Dächer sieht eben­falls enorm anders aus. Viele Schorn­steine sind nicht mehr offen, son­dern durch Rohre und Auf­sätze geschützt. Diese sorgen für einen bes­seren Abzug und damit für weniger Rauch­be­läs­ti­gung. Anschlüsse von Holz‑, Kohle‑, Gas- oder Ölhei­zungen kon­trol­lieren die Schornsteinfeger*innen nach wie vor, bei Fern­wär­me­an­schlüssen fällt ihre Arbeit weg.

„Unser Beruf hat sich sehr gewan­delt“, erläu­tert Philipp Rit­ters. „Wir schauen wei­terhin, ob die Schorn­steine in Ord­nung sind, und rei­nigen diese. Doch heute ist auf Plänen fest­ge­halten, welche Art von Hei­zung oder Öfen in wel­chem Haus vor­handen ist. Wichtig ist hier beson­ders auch die Rei­ni­gung von Lüf­tungen, denn sonst kommt es zu Rauch­be­läs­ti­gung, ins­be­son­dere von Piz­za­öfen. Zudem beschäf­tigen wir uns mehr und mehr mit Ener­gie­be­ra­tung. Und das ist auch der Bereich, in dem ich meinen Schwer­punkt für die Zukunft sehe.“

Die Aus­bil­dung hat sich eben­falls stark ver­än­dert: Gesell*innen lernen heute Wesent­li­ches über ver­schie­dene Hei­zungs­sys­teme wie Wär­me­pumpe, Fern­wärme oder Solar­sys­teme. In drei Jahren kann man oder frau Schornsteinfeger*in werden. Danach ist es mög­lich, gleich die Meis­ter­aus­bil­dung anzu­schließen und sich auf eine freie Stelle in ganz Deutsch­land zu bewerben. „Beson­ders im Osten unseres Landes werden Schornsteinfeger*innen gesucht“, ergänzt Philipp Rit­ters. Gerade im letzten Jahr hat er sich selbst auf seine Stelle neu beworben und hat diese nun für wei­tere sieben Jahre inne. Dann ist eine neue Bewer­bung von­nöten.

In seinem Betrieb arbeitet Philipp Rit­ters mit einem jungen Gesellen zusammen. Neben den hoheit­li­chen Auf­gaben in Nippes kann er wie alle 60 Schornsteinfeger*innen in Köln Auf­gaben wie das Prüfen von Hei­zungen und Öfen sowie die Ener­gie­be­ra­tung in der gesamten Stadt über­nehmen. Manche seiner Kolleg*innen arbeiten zudem als Brand­schutz­be­auf­tragte zum Bei­spiel in Kin­der­ta­ges­stätten oder Schulen. Und auch dahin bringen sie dann Glück. Denn die Schorsteinfeger*innen sorgten von Anfang an mit dem Rei­nigen dafür, dass Brände ver­hin­dert wurden, die durch Ruß ent­stehen können. Sie über­prüfen die Hei­zungen und sorgen somit für Sicher­heit, und das bedeutet heute wie damals Glück.

www.schornsteinfeger.koeln

07.2025 // Redak­tion: Hanka Meves-Fricke, Foto: Monika Non­nen­ma­cher

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