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Stühle und Bäume fürs Klettenplätzchen: vom Parkplatz zur grünen Oase
Stühle zum Verweilen und hohe, schattenspendende Bäume, zur Verfügung gestellt vom Haus der Architektur Köln (hdak), verwandelten den Kreuzungsbereich Hardtstraße/Breibergstraße in Klettenberg einer der „hässlichsten Plätze Kölns“ (Zitat Kölner Stadt-Anzeiger vom 12.11.2020) am vergangenen Samstag für einige Stunden in einen bunten, belebten Ort.
Die Nachbarschaftsinitiative Klettenplätzchen hatte eingeladen zum Kennenlernen, zum nachbarschaftlichen Austausch, zum Innehalten bei Musik und Kaffee – aber auch zur Information darüber, wie dieser Platz künftig dauerhaft genutzt und gestaltet werden könnte, etwa um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden.
Hier setzt das Projekt 1000 Stühle/1000 Bäume an, wie Dörte Gatermann und Ute Raderschall vom Haus der Architektur erläuterten: Der öffentliche Raum soll gerechter und nachhaltiger verteilt, Plätze lebenswerter und klimaresistenter gestaltet werden.
Stadtentwickler und Sozialforscher Jörg Beste erinnerte u. a. an Barbara Precht-von Taboritzki, die zukünftige Namensgeberin des Platzes, ihren außergewöhnlichen beruflichen Werdegang und ihre besondere Verbindung zum Stadtteil Klettenberg.
Anne Grose, Sprecherin von Fuss e. V. Köln, wies auf zugeparkte Gehwege hin und forderte deutlich mehr Platz für sicheren Fußverkehr – besonders für Kinder und Menschen mit Einschränkungen.
Stadtplaner Dominik Kerl sprach über die gerechte Aufteilung des Straßenraums entsprechend seiner Nutzung durch Radfahrer, Fußgänger, ÖPNV und Autos sowie über die zunehmende Hitzebelastung in der eng bebauten und stark versiegelten Umgebung Klettenbergs.
Für den musikalischen Rahmen sorgten Martina Neschen, „rheinisch-internationale GesangsGitarristin“, die „Erste Kölner Schräglage“ unter der Leitung von Heidrun Haardt, Erhard Rossbander (Gesang und Gitarre) sowie Thomas Bettermann am Klavier. Eine neue Dimension brachte das Yogaangebot auf dem Platz – angeleitet von Mitarbeiterinnen des Prana-Place-Yoga-Teams.
Auch die Stadtentwässerungsbetriebe Köln (SteB), Grannies4Future und der Naturschutzbund Köln (NABU) beteiligten sich mit Informationsständen an der Aktion.
„Kann das nicht so bleiben?“ – diese Frage war an diesem erlebnisreichen Tag häufig zu hören.
Das Klettenplätzchen nicht nur stundenweise, sondern dauerhaft autofrei als Ort der Begegnung und des Miteinanders im konsumfreien Raum zu nutzen, das ist und bleibt die Vision der Nachbarschaftsinitiative Klettenplätzchen.
10.2025 // Redaktion: Anne Gose, Fotos: Nachbarschaftsinitiative Klettenplätzchen